EIN TAG IM LEBEN VON – INSTAGRAMMER – KONRAD
Ein Tag im Leben von

EIN TAG IM LEBEN VON – INSTAGRAMMER – KONRAD

“Ich begleite heute einen Instagramer für “Ein Tag im Leben von”.”

“Wie?! Einen Instagramer?! Der verdient damit Geld?!”

Reaktionen dieser Art habe ich quasi jedes Mal bekommen, wenn ich von diesem Beruf erzählt habe. Diese Skepsis und belächelnde Haltung sind allerdings unberechtigt, da Personen wie Konrad (Instagram @konaction) vermehrt gezielt von Firmen ausgewählt werden, um Produkte zielgruppenorientiert zu platzieren oder das Wissen dieser “Influencer” über soziale Netzwerke wie eben Instagram oder Snapchat für eigene Kampagnen zu nutzen.

Konrad beschäftigt sich seit ca. zweieinhalb Jahren intensiv mit Instagram und lebt seit etwa einem Jahr ausschließlich von Erträgen, die er über das Netzwerk generiert. Dabei geht es sowohl um Auftragsarbeiten und die Erstellung von Fotos für Kunden, als auch die tägliche Betreuung von Instagram-Profilen einiger Firmen. Wenn man sich die bekannten Profile oder auch Bilder der “Instameets” ansieht, findet man immer wiederkehrende Gesichter und merkt, wie sehr es am Ende doch eine Gemeinschaft ist, die sich über Themen wie Likes, Follower, Algorithmen und Fotografie austauscht. Diese Gemeinschaft wächst dabei stetig, da quasi ein Smartphone genügt, um bei Instagram zu starten.

Ich wollte unbedingt einen Instagramer mit in die Serie aufnehmen, da ich diese Welt ziemlich spannend finde und es wirklich viele sehr gute Fotografen gibt, die dort ihre Bilder posten. Die “typische” Bilderwelt von Instagram ist allerdings sehr eigen und man sieht häufig wiederkehrende Motive, die lustigerweise aber immer wieder aufs Neue gefeiert werden. Ich persönlich kann zum Beispiel keine “Kajak-auf-einem-einsamen-See” oder “meine-Füße-gucken-aus-dem-Zelt-Fotos” mehr sehen, obwohl ich keinem der gefühlt hunderttausenden Outdoor-Fotografen folge, sondern deren Sachen nur als Vorschläge angezeigt bekomme.

Konrads Ansatz ist glücklicherweise ein anderer. Er versucht immer wieder neue Plätze zu entdecken und dabei auch seine individuellen Fähigkeiten zu verbessern. Er will nicht das schießen, was man schon hunderte Male gesehen hat und sucht daher Inspiration auch nicht in ähnlichen Motiven, sondern bei Personen, die sich fotografisch mit anderen Themen beschäftigen. Zudem verwendet er bisher ausschließlich ein Smartphone um seine Bilder zu schießen und folgt damit dem Grundgedanken der App. Bemerkenswert finde ich dabei, wie verhältnismäßig wenig Zeit er an seinem Telefon verbringt, wenn man mit ihm unterwegs ist – vor allem, da er damit sein Geld verdient. Beim Essen hat er sich sogar dafür entschuldigt, dass er kurz was am Handy machen muss. Andere “Influencer”, die ich so erlebt habe, hatten quasi den Apfel bereits in die Handfläche eingebrannt. Nicht nur das macht ihn sehr symphatisch und ich hatte eine gute Zeit, während wir durch die Stadt “geroamt” sind, wie einige Leute das heute nennen. Danke, dass ich dabei sein durfte…

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