EIN TAG IM LEBEN VON – METZGER – HENRI
Ein Tag im Leben von

EIN TAG IM LEBEN VON – METZGER – HENRI

Das Thema „Fleisch“ hat in der Öffentlichkeit zuletzt vor allem in Form von Negativ-Schlagzeilen stattgefunden. Skandale um Gammel und nicht deklariertem Pferdefleisch haben dem Image stark geschadet.
Nicht zuletzt deshalb finde ich den Ansatz von Kumpel & Keule sehr sympathisch. „Wir haben nichts zu verstecken.“ sagte mir Jörg – einer der Gründer. Warum dann also nicht dem Metzgerhandwerk direkt hinter großen Glasflächen nachgehen und den Kunden Schritt für Schritt daran teilhaben lassen, wie das Steak, die Wurst oder die Boulette auf seinem Teller entsteht.
Nicht nur das Handwerk ist gläsern, sondern auch die Herkunft jedes Tiers kann lückenlos nachverfolgt werden. Die Metzger stehen dabei in engem Kontakt zu den Bauern, die das Fleisch liefern und versichern sich bei regelmäßigen Besuchen, dass die Tiere unter besten Bedingungen aufwachsen.
Für „Ein Tag im Leben von“ habe ich dann den 22-jährigen Henri begleitet, der bereits beim Bau des Ladengeschäfts mitgeholfen hat und von der ersten Stunde an dabei ist. Nach dem Abitur absolvierte er zunächst eine Ausbildung bei der Supermarktkette „Reichelt“. Später holte ihn Jörg dann ins Team. Auch wenn es für Henri kein „Ich-wollte-als-kleines-Kind-schon-immer-Metzger-werden-Traumberuf“ ist, sondern er auf Umwegen dazu gefunden hat, bereitet ihm der Job viel Spaß. Er mag es, dabei selbstständig arbeiten zu können und möchte in naher Zukunft noch die Meisterschule absolvieren, um sich dort weiterzubilden.
Wenn er nicht gerade große Tierhälften zerlegt oder Kunden an der Frischetheke bedient, hält er gewissenhaft seinen Arbeitsplatz sauber. „Putzen ist die Hälfte meines Jobs. Das sagt einem aber natürlich vorher niemand“, sagt er mir mit einem Lachen. Anfangs war es für ihn etwas komisch, aber inzwischen hat er sich auch daran gewöhnt, dass Menschen ihn während all dieser Arbeitsschritte durch die Scheibe beobachten oder sogar Fotos schießen. Von daher war „Ein Tag im Leben von“ quasi wie ein Heimspiel für ihn. Danke, dass ich dabei sein durfte.

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