EIN TAG IM LEBEN VON – MÜLLWERKER – ANDREAS
Ein Tag im Leben von

EIN TAG IM LEBEN VON – MÜLLWERKER – ANDREAS

Schon zu Beginn der Arbeit an “Ein Tag im Leben von” war klar, dass ich unbedingt einen “Müllwerker” oder “Müllmann”, wie sie im Volksmund heißen, begleiten möchte. Dies war jedoch deutlich schwieriger als erwartet und es hat eine ganze Weile und viele Anläufe bei verschiedenen Unternehmen gebraucht, bis ich endlich eines Morgens meinen Dienst um 05:00 Uhr morgens antreten durfte. Danke an Alba Recycling, dass es dort so unkompliziert geklappt hat.

An fünf Tagen in der Woche beginnt der Dienst von Andreas nämlich genau um diese Uhrzeit. Seit sechs Jahren fährt der 57-Jährige mitlerweile diese Route quer durch den Berliner Bezirk Marzahn/Hellersdorf. Der geborene Meißener lebt seit 1978 in Berlin und begann nach seiner Lehre als Betriebsschlosser 1977 als Kraftfahrer – unter anderem fuhr er Backwaren Nacht für Nacht von Cottbus nach Berlin. Bis zu der Nacht, in der ein Verkehrsunfall ihn für lange Zeit ans Krankenbett fesselte. Nach der Reha kehrte er zwar für einen Monat in seinen alten Beruf zurück, wechselte dann jedoch im Jahre 2000 in die Müll-Branche, wo er noch immer LKWs fährt, aber eben auch dafür sorgt, dass wir nicht im Müll ersticken.

Mein Ansehen für Menschen wie Andreas ist nach diesem Tag noch größer geworden, denn ohne sie würde die Stadt innerhalb kurzer Zeit zum Erliegen kommen. Dies wird leider weder finanziell, noch gesellschaftlich anerkannt, obwohl ihr Beitrag zur Gesellschaft riesig ist. Zu dem ist der Job knochenhart. Alleine das ständige rein und raus aus dem Führerhaus – würde mich nicht wundern, wenn das mal olympisch wird.

Der Tag war für mich in jedem Falle sehr interessant und ich bin froh, dabei gewesen sein zu dürfen. Danke, dass ich Deinen Tag begleiten durfte, Andreas.

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